Freitag, 2. Januar 2009
Viel Rauch um Nichts
Oder wie sage ich Woche für Woche das Gleiche, ohne dass ich zugeben muss, ich weiß nicht wie es geht.
Die Ansprachen von Frau Merkel und Herrn Köhler sind nun an uns vorbei gegangen, ohne dass man sich aufregen oder damit beschäftigen muss. In der Kommunikationstheorie der Bürgerjournalisten nennt man solche Reden, die immer wieder zu bestimmten Anlässen gehalten werden dürfen, viel Rauch um Nichts, der Titel eines Hollywood B-Films.
Herr Köhler hat uns mit seiner Rede schon zu Weihnachten genervt, in dem er nur die Manuskripte der Vorwochen zusammengestrichen und in fünf Minuten vorgelesen hat. Die Resonanz muss ihn erschreckt haben. Nach Weihnachten hat er versucht eine Nachrede zu halten und an die Presse abzugeben. Er wollte damit erklären, warum wir von ihm zu Weihnachten Wassersuppe statt Bouillon bekommen haben. Nur das ging auch schief, die Schlacht um den Gazastreifen hat die Suppenkasperkommunikationsversuche in den Keller geschickt.
Neujahr nun die Rede von Frau Dr. Merkel. Sie hat ohne Blatt gearbeitet, dafür dann öfters mit den Händen den Tisch geputzt, wie in einem Schnellrestaurant der Kellner, der mit einer Speisekarte die Krümel einfach von der Platte wischt. Herr Köhler versucht sich immer an DIN A 4 festzuhalten, wenn er über die Stimmung in den Betrieben redet und an die alten Werte der Arbeiterbewegung anzuknüpfen versucht.
Nur 2008 haben wir eine Dienstleistungsgesellschaft und keine Werkhallennation. Doch was soll er auch machen, die Lage ist prekär und er saß drei Jahrzehnte mit an den Schreibtischkanten, in denen der Neoliberalismus Tröpfchenweise den globalen Dorfbewohnern eingetrichtert worden ist. Die Methode ist gescheitert, der Patient ist tot.
Für Frau Merkel hat damit kein Problem. So nehmen wir einfach jetzt wieder einen Probanden aus der nationalen Abteilung. Ihre Rede war voll von Sprechblasen wie wir sie seit Monaten schon kennen und die nur eines sagen, auch die vielen Meetings oder Wiener Schnitzel Essen mit der Möchtegernelite aus Wirtschaft, sorry, Güterwirtschaft, Banken und Politik, haben gezeigt, man weiß nicht weiter.
Also legt man die Platte der Betriebsgemeinschaften wieder auf, oder was man schon in der DDR praktizierte, das Kadarleitersystem wird jetzt wieder aktuell. Nur inhaltlich haben beide nichts zu sagen gehabt, und das ist in Zeiten einer globalen Ökonomiekrise verheerend und Gift für die politische Kultur. Nicht umsonst musste das Bundesverfassungsgericht jetzt über den Begriff Dummschwätzer entscheiden. Warum wohl?
Ich würde das keinem Manager, Politiker oder Fußballstar unterstellen, er sei einer, doch viele halte ich für fähig, in den wohl in den nächsten Jahren gedrehten Folgeteilen zum Original des „Dummschätzers“ eine wichtige Rolle zu spielen. Dazu braucht man zum Glück kein guter Schauspieler zu sein, viele haben dafür ein Naturtalent.
Und wir warten also nun auf das Konjunkturprogramm 2 der Regierung, in dem uns dann die notwendige und seit etlichen Jahren überfällige Sanierung der Schul- Universitäts- und anderer öffentlichen Gebäude als Clou präsentiert wird. Schon armselig der Inhalt dieser Offerte, doch das man darüber noch Wochen diskutieren muss, darauf muss man erst mal kommen. Doch bekanntlich braucht auch eine Wassersuppe Hitze zum Kochen.
Dabei hätte man innerhalb von Tagen mit der Streichung des Solidaritätszuschlages, bekannt als Solibeitrag für das Programm Aufbau Ost was erreichen können. Jeder, nein, fast jeder hätte etwas davon gehabt und ab dem 01.02.2009 mehr Bargeld in der Tasche um dem Stabilisierungsfaktor Konsum voranzubringen. Doch die Grundgesetze der Ökonomie seit Adam Smith hätte Köhler verstehen müssen, bei Frau Merkel wollen wir nicht zu viel erwarten, sie hat ja an der Akademie der Wissenschaften mit Pro-, Elek- oder Neutronen gehandelt.
Denn seit Adam Smith wissen alle Ökonomen und Fachleute, es gibt für ein Einkommen nur zwei Faktoren die zählen, das sind einmal der Konsum und das Sparen. Und auf der Gegenseite ist der Konsum die Nachfrage und die bestimmt die Investitionen in neue Arbeitsplätze. Ökonomie ist einfach, man muss nur die einfachen Elemente erkennen, und wissen wie sei aufeinander einwirken. Und hier haben Frau Merkel und Herr Köhler wohl noch immer Erstsemesterprobleme in der Vorlesung Volkswirtschaft, daher auch die Wassersuppe in der Mensa zu Weihnachten.
Allen Lesern wünsche ich ein gesundes Neues Jahr 2009 und viele freudige Ereignisse und Höhepunkte in ihrem Leben. Gegen Wassersuppe hilft der 5 Minutensnackbeutel und gegen die Ergebnisse unserer Politiker der Humor und die Lebensfreude.
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